Frühlingsgefühle in Kroatien

In Italien angekommen fuhren wir über die Abruzzen nach Portonuevo bei Ancona, mit dem Ziel dort zu fliegen, wenn der Wind genug stark ist. Leider war dem nicht so. Wir wurden enttäuscht.

Lernten aber zwei sehr nette Piloten kennen, die versuchten die Windstation am Startplatz zu reparieren. Wir gleiteten trotzdem zum Strand ab, um diesen zu inspizieren. Als wir hochliefen, sahen wir zwei deutsche mit einem Bus, diese luden uns spontan zu einem Drink ein und wir quatschten etwas. Am nächsten Tag fuhren wir an den Hafen, mit dem Ziel das Ticket nach Split zu kaufen. „Leidern ist die Fähre für grosse Fahrzeuge voll“, hiess es. Die nächste ginge in 4 Tagen. Ernst jetzt? Dass kann doch nicht sein. Sie sagte wir sollen um 18:30 nochmals kommen, vielleicht käme ja jemand nicht. Adi stürmte noch etwas, hinterlegte unsere Nummer. Es hiess sie würden mit der Crew Kontakt aufnehmen. Nach einer Stunde kam einen Anruf, es gäbe noch 6 Meter Platz auf dem Schiff für unseren Piedro. Wuhuuu, halleluja. Auf dem Boot quartierten wir uns im Salon ein, diesmal gönnten wir uns keine Kabine, sie war schlichtweg zu teuer. Wir hatten bequeme Plätze auf den Sofas und nach dem Essen legten wir uns hin.

Es waren viele Leute im Sal. Adi weckte mich auf einmal und meinte, ich soll mir das mal anschauen. Der Salon hat sich spontan zu einem Gottesdienst entwickelt in der Mitte ein Altar, Pfarrer in Parrerrob, es wurde gebetet, gesungen, wir dachten wir sind im falschen Film. Wo um himmels Willen landen wir denn immer. Wir waren auch die einzigen die mitten in der Zeremonie rumlagen, es schien, als ob die ganze Fähre lauter Gläubige herumkarrte und wir gottlosen in der Mitte am rumpennen. Gott sei dank war nach einer Stunde Messe endlich Ruhe und wir konnten schlafen. Also mehr oder weniger, da viele schnarchten und sich zwei Personen 8 Weinflaschen in den Kopf leerten und dementsprechend laut waren. Wir hoffen mal, dass diese zwei Morgen nicht mit dem LKW von Bord fahren. Angekommen in Split war das Wetter um einiges besser als erwartet. Wir verpflegten uns mit Lebensmittel und fuhren direkt nach Omis.

Das Kletterparadies. Ein süsses kleines Städchen direkt am Meer. Wir hatten die Routen mehr oder weniger für uns alleine. Wir erkundeten den kleinen Klettersteig, um eine Aussicht auf die Bucht zu haben. Es war herrlich. Bei der Mehrseilroute merkten wir dann irgendwann in der Mitte, dass das Seil wahrscheinlich eher zu kurz ist. Zudem waren wir beide nicht hochmotiviert, also seilten wir ab und chillten.

In Brela fanden wir dann schönsten Felsen. Nur sind die Routenbewertungen hier wiedermal an den Haaren herbeigezogen. Eine 5a schafften wir kaum dafür eine 6a+ ohne grosse Mühe….naja da soll am besten das Auge entscheiden. Trotzdem genossen wir es un der Region. Es war herrlich entspannt und die Aussicht auf die umliegenden Insel grandios.

Bei einem Klettergarten in Split hatten wir dann weniger Glück. Die Felsqualität war grässlich und so gaben wir auch da das Klettern auf. Wir fuhren nach Vodice, in der Hoffnung dort zu kiten. Denn Strände zu finden, an denen man den Kite aufzeihen kann ist in Kroatien eher schwierig. Der Grossteil der Küstenlinie ist Steinig, Felsig und stark bewaldet. Wir fanden einen kleinen Ministeinstrand der gerade so ging. Leider war der Wind nicht so stark und gut, wie erwartet und somit kitete nur Adi am 12er.

Wir machten einen Ausflug nach Murter, bevor wir in die Schlucht von Cikola fuhren. Dort gibt es etliche super toll abgesicherte Kletterwände. Es hatte erstaunlicherweise auch sehr viele Leute. Naja eine Woche vor Ostern.

Nach einigen anstrengenden Routen fuhren wir nch Sibenik, wo wir die Regentage verbachten. Dann war es endlich kitebar. Also ja… es war eher wie ein survivalgame um ehrlich zu sein.

Aber es war wenigstens Abenteuer….wir bringen uns viel lieber in gefärhliche Situationen, als gelangweilt herumzusitzen. Per Zufall fanden wir dann in Googlemaps einen besseren Strand als der beim Hafen von Tribunj. Also wirklich viel besser war er auch nicht, wir starteten den Kite auf der Strasse zwischen Laternenpfählen, um dann über einen Steinhügel an den Steinstrand zu gelangen. Ein Local erklärte uns, dass Kroatien ja so oder so nur Steinstrände oder meist nur Steinstrände hat. Im Sommer werden diese neuerdings aber für die Touristen mit Sand aufgeschüttet. Im Winter wird der Rest dann zu diesen Steinhügeln aufgeschüttet, was es für uns nicht gerade einfacher macht. Der Wind war naja, böig, aber vor allem Adi hatte sehr seinen Spass. Was gut ist, langsam ist die Sonne genug stark, um endlich unsere Wetsuites zu trocknen nach einem Kitetag. Halleluja!!!

Und dann kam der Sturm. Nicht nur bei uns in Kroatien, überall. In der Schweiz der Föhnsturm, in Marokko der Regesturm, in Lecce bei unserem Freund extrem viel Wind, genau so, wie bei uns. Wir hatten locker 100er Böen. Bei so viel Wind konnten wir nicht mal klettern gehen. Wir waren schlichtweg gegroundet. Also beschäftigten wir uns mit Handstand etc. Und wir beobachteten die Möven. Unglaubliche Tiere. Sie faszinieren uns ungefähr genau so, wie die Dolen in den Bergen. Wie diese Vögel bei den Bedigungen fliegen können, ist unglaublich. Beneidenswert für uns, die bei mehr als 30 kmh meist am Boden stehen.

Bei Trogir fanden wir einen Ort, an dem der Wind etwas weniger war. Aber irgendwie auch scheisse, denn die Böen waren zum kiten trotzdem noch kaum aushaltbar. Also genauer gesagt haben wir uns nass gemacht für nix und wieder nix. Weil wir es ja lieben nasse Wetsuits im Bus zu lagern. Nach Sage und Schreibe 3 Tagen extrem Wind, fuhren wir ins Landesinnere. Alles in allem haben wir uns gut in Kroatien eingelebt. Die Menschen sind freundlich, die Preise eher hoch. Aber viel mehr als für uns, auch für die Bevölkerung seit in diesem Jahr der Euro eingeführt wurde. Mit der Sprache setzten wir uns auch auseinander, was aber eher schwer ist, weil die Leute zu gut englisch sprechen. Trotzdem lernen wir jeden Tag einige Worte mehr. Wir freuen uns auf den Frühling in diesem tollen Land.

4 Kommentare zu „Frühlingsgefühle in Kroatien“

  1. Danke für den tollen Bericht. Kroatien ist wahrlich wunderschön. Vielleicht könnt ihr auch einmal Delfine beobachten. Es hat nämlich!! 🥰 Wir hatten schon einige Male das Glück.
    Seid lieb umarmt und geniesst Kroatien😘😘

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  2. Ihr Lieben,

    Ich würde gerne die Möwen bei Starkwind beobachten. Die salzige Luft auf den Lippen schmecken. Die fettigen Haare waschen. Selbst wenn ich dabei auf steinigem Boden sitzen müsste. Hier ist es grau, der Frühling kommt, aber eher zaghaft. Es ist April. Der instabilste aller Monate, weil Wochen vergehen, ohne dass sich viel verändert. Bis dann endlich Ende April/Anfang Mai die Natur regelrecht explodiert.

    Folglich beobachte ich hier auf nassem Boden sitzend die Krähen, die Kolkraben, die Steinadler und die Mäusebussarde. Und nachts geniesse ich mit dem Nachtsichtgerät die wunderbare Aussicht auf viele Hirsche, Rehe und Hasen, die ums Haus äsen, sowie Füchse, die nachts am Mausen sind. Und frier mir dabei den A… ab. Auch toll!

    Ich wünsche Euch nur das Beste. Geniesst auch für mich ein wenig. In Gedanken bin ich immer bei Euch 🙂

    A big hug

    Toni

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