Das wunderschöne Kalabrien

In Kalabrien angekommen fuhren wir direkt nach Pellaro. Dort gingen wir kiten. Der Wind war stark und böig und auch kalt. Es hat hier immer sehr viel Wind, wegen der Meerenge bei Messinas. Einen Tag später fuhren wir etwas weiter nördlich an den Strand in Reggio de Calabria. Mich schockierte der Anblick. Es war soooo dreckig. Also wir sind uns von Italien Abfallmässig einiges gewohnt. Ja, sogar so sehr, dass wir es schon als selbstverständlich ansahen, aber die ersten Eindrücke von Kalabrien waren ein anderes Level. Also der Hauptbahnhof in Colombo war sauberer, als die Umgebung von Reggio. Viele Parplätze werden wahrscheinlich zur Prostitution genutzt…viele Kondome und noch mehr Feuchttücher liegen überall herum…richtig schlimm….von Plastik fang ich gar nicht an zu reden. Ja und dann steht man da am Morgen früh, den schönen Ätna im Blick, dass blaue Meer vor sich, hinter einem zerfallene Hotelanlagen inmitten des Mülls und putzt sich mit biologisch abbaubarer Zahnpasta und einer Bambuszahnbüste die Zähne, weil man versucht die Natur zu schützen. Die Ironie des Lebens. Man muss natürlich auch sagen, dass Reggio di Calabria wohl nach wie vor extrem unter dem Einfluss der Ndrangheta steht. Drogen und Menschenhandel, sowie Prostitution sind nach wie vor stark verbreitet. Dies wussten wir zuvor auch nicht….aber am Erscheinungsbild einer Stadt merkt man das wohl schnell. Nichts desto trotz fühlten wir uns in Pellaro wohl. Wir hatten das Glück, dass eine geschlossene Kiteschule da war und das Wasser nicht abgestellt hat. Somit hatten wir die perfekte Infrastrutur, um zu kiten und das Kiten war top.

Starker Wind, fast flaches Wasser, perfekte Temperaturen und nur wir zwei inmitten des Meeres. Wir genossen es sehr und hatten einige richtig coole Sessions, bevor dann der Wind abstellte und wir nach Stilo fuhren. Die Landschaft ist wunderschön. Es ist Frühling. Alles blüht, die Wiesen sind saftig grün. Je weiter wir uns von Reggio entfernten desto weniger Müll lag rum. Kalabrien ist also doch ganz schön. Sogar sehr schön. Super aufgeräumt, kein Abfall der herumliegt, super Strassen und tolle Menschen. Und Stilo hat Stil. Ein herziges Bergdorf mit ausnahmsweisen keinen ministrassen.

Es gäbe auch einen Startplatz dort, aber der Wind wollte uns nicht fliegen lassen . Aber dafür konnten wir zwei Tage klettern. Mit toller Aussicht über Stilo, die Landschaft und das Meer. Überall blühen die Mandelbäume und zaubern eine pinke Pracht über die Felder und die Dörfer, wunderschön. Dann fuhren wir zur Costa Turchese. Dort fanden wir erneut ein Lido, dass uns eine super Infrastruktur bietete, um zu kiten. Die Bedingungen waren bombastisch und so hatten wir ein riesen Spass im Wasser, wie immer mutterseelen alleine.

Weil das Wetter schlechter wurde, fuhren wir zu den heissen Quellen in Lamezia Terme. Eigentlich auch ein super Spot, um zu kiten, aber für die nächste Zeit war leider nur Regen angesagt. Auf jeden Fall enstpannten wir nach Ankunft im warmen Wasser. Da der Wetterbericht für den nächsten Tag genau gleich schlecht aussah, genossen wit erneut das warme Nass.

Ich irgendwie etwa zu lange. Mir war elend, als ich das Wasser verliess. Am Abend gibg es mir dann so richtig schlecht. Ich war mir nicht sicher ob es das Schwefelbad war, das Wasser, dass ich gestern bei der Tankstelle am Brunnen getrunken habe oder ob ich mir im Einkaufszentrum was eingefangen habe. Auf jeden Fall lag ich zwei Tage flach und kriegte keinen Bissen runter, ohne er nicht sofort wieder raus wollte. Adi kitete daher in der Nähe von Punta Alice alleine. Nach zwei Tagen war ich mehr oder weniger erholt. Mein Magen fühlte sich noch immer komisch an, aber der Wind war perfekt, um zu kiten. Bei Rossano wollten wir eigentlich ins Wasser. Aber der Wind war voll Onshore, die Wellen super hoch und das reinkommen somit einfach scheisse. Als fuhren wir zum Lido Aurora rüber. Dort kam der Wind sideshore. Die Wellen waren extrem hoch, der Wind super stark und die Strömung des Meeres glich von aussen einem Fluss. Naja wir hauten uns trotzdem rein. Als wir drin waren, merkte ich schnell, dass ich den 7ner auf volle Power trimmen musste, denn die Strömung war so stark und nahm dem Wind die ganze Kraft, da es einem einfach in Windrichtung wegzog. Auf volle Power ging es dann. Die Wellen waren meega hoch, es war richtig beängstigend, welche Kräfte da um uns wirkten. Starker Wind, riesen Wellen, die Kraft der Strömung und inmitten wir, wieder alleine. Der Wind war kalt und so kamen wir uns mit dem Blick auf die verschneiten Berge im Inland Kalabriens vor, als würden wir am Silvaplanasee kiten und nicht im Mittelmeer.

Nach anderhalb Stunden waren unsere Hände dann so eingefroren, dass wir raus gingen. Der nette Besitzer der Lido, der perfekt deutsch sprach liess uns an seinen Duschen duschen. Alles in allem ein toller Ort, wenn die Bedingungen noch etwas gemässigter wären. Immerhin waren wir im Wasser und konnten uns etwas bewegen. Als Adi vom Kite packen zurückkam war er heiss wie ein Ofen. Ihm war elend. Nun hatte es ihn auch erwischt. Also doch nicht das Schwefelwasser oder das Wasser aus dem Brunnen der Tankstelle. Einfach zu viele Bakterien und Viren im Einkaufszentrum. Unser Imunsystem ist sich so viel Menschenbazillen einfach nicht mehr gewohnt, weil wir uns meist fernab von jeglicher Zivilisation aufhalten. Ja nun war er zwei Tage auch ziemlich angeschlagen.

Eigentlich wollten wir weiter nach Apulien fahren, doch wir machten einen kurzen Abstecher in die Berge. Ja dort hin wo der Schnee zu sehen ist auf dem Bild. Nach Frascineto. Dort gab es nämlich Kletterrouten.

Diese waren jetzt nicht oberbombastisch aber ganz schön ok. Da es oberhalb der Klippen auch einen Startplatz gibt, beschlossen wir eine Nacht in der Kälte zu schlafen, um dann einen hike and fly zu machen. Am Morgen trafen wir eine ältere Frau, die nach ihren drei entlaufenen Kühen Ausschau hielt. Irgendwie scheinen in Italien die Kühe sehr ausreisseisch zu sein. Als wir uns oben auf dem Startplatz parat machten, zogen sie an uns vorbei. Da Adi schon rausgestartet war, überlegte ich mir, die Tiere wieder Talabwärts zu treiben.

Ich hatte nach meinem Startabbruch allerdings ein riesen Leinenchaos und war mehr mit dem beschäftigt. Zudem habe ich nach wie vor einen heiden Respekt vor den grossen Tieren. Ich wüsste ja au nicht einmal, wie ich diese drei Ausreiser zur Umkehr hätte bewegen sollen. Irgendwann schaffte auch ich es raus. Es war ziemlich thermisch, aber eckelhaft ruppig, ich drehte auf und versuchte die Krete entlang zu fliegen. Irgendwann kam ich in ein ganz mühsames Talwindlee oder sowas und so musste ich irgendwo auf den Feldern landen gehen. Trotzdem alles in allem ein guter Flug.

Adi lernte in dieser Zeit Antonio kennen, der Besitzer eines kleinen Campings. Er investiert viel in die Region, hat die Kletterrouten schrauben lassen, arbeitet nun an der Strasse zum Startplatz hoch, um einen Shuttleservice anzubieten. Da er so freundlich war und die Region um Frascineto so schön, gingen wir kurzer Hand auf seinen Camping. Dort konnten wir waschen und endlich wiedereinmal warm duschen. Ich brachte nämlich nach wie vor den Geruch des Schwefels, von den heissen Quellen, nicht mehr aus meinen Haaren. Aber auch zwei Tage warm Wasser mit viel Schampoo halfen nicht weiter. Vielleicht ist da nur noch die Schere die Lösung. Wir kletterten einen weiteren Tag in der wunderschönen Region.

Die Nächte waren extrem kalt. Dies merken wir immer, weil ab ungefähr vier Grad das Schloss unserer Schiebetüre blockiert und wir die Türe von innen kaum mehr aufkriegen. Jedesmal ein Indiz, dass es zu kalt ist. Und dann fuhren wir Richtung Apulien. Langsam, langsam wurde es immer flacher und flacher. Wir verliessen das schöne Kalabrien mit seiner eindrücklich schöner Landschaft. Es zeigte sich als viel schöner und aufgeräumter, als es in Reggio zuerst den Eindruck machte. Es war eine kurze aber schöne Zeit. Definitiv ein Ort, an dem man bei etwas wärmeren Wetter zurückkommen kan.

Der Südosten Siziliens bis hoch zur Ätna

Nach Ragusa fuhren wir zu einem weiteren Kletterort und dann nach Portopalo, um zu fliegen. Den Ort haben wir per Zufall entdeckt, durch ein Video auf Youtube. Umso ertaunter war daher der Mensch, der auch da war, um zu fliegen, dass wir als Touristen diesen Ort kennen. An dem Tag flog es nicht, aber der Wind sah für den weiteren Tag sehr gut aus. Also hechteten wir raus. Die Luft war etwas rotorig kann man sagen, da die Häuser unten an der Klippe irgendwie Turbulenzen auslösten. Je weiter oben man war, desto besser wars. Adi soff zuerst ab. Dann gings besser, als ich draussen war.

Plötzlich wurde ich auf italienisch angeschrien. Ich verstand nicht viel im Wind ausser Polizei. Ich landete also Top und wir ruften den Local an. Der meinte nur, dass schreie diese Frau immer, die sei komisch, schon zwei Männer seien ihr abgehauen, mitten in der Nacht. Die Polizei sei schon zweimal gekommen und wollte lediglich die Dokumente sehen, wir sollen entspannt fliegen, er komme auch gleich. Als er dann da war, hagelte es Ratschläge, wie ich am besten starten sollte und wo und warum. Ich ignorierte dies, weil ich diese alten Männer, die schon seit 40 Jahre fliegen und meinen sie haben den Sport erfunden, langsam kenne. Ich startete raus…es riss mich beim aufziehen etwas nach hinten. Da rief er schon : „siehst du, das ist der Rotor, da kannst du nicht starten.“ Ich ging raus und flog. Es war herrlich….immer noch etwas turbulent, zudem wurden Beweisaufnahmen von mir gemacht (von der schreienden Dame unten)…aber ich genoss es in der Luft. Adi und der alte Herr versuchten auch zu starten. Adi war kurz davor, aber leider stand er in einen Kaktus und musste den Start wegen einer Dorne im Fuss abbrechen.
Ganz anders sah es bei unserem Schlaumeier aus. Dieser wurde vom Schirm über den Startplatz gezerrt. Hie und da crashte der Schirm in die Dornen. Adi half ihm. Dann versuchte er es weiter unten. Adi war jetzt mit mir in der Luft. Wir flogen und flogen und unter uns hörten wir allmöglichen Schimpfworte auf italienisch. Irgendwann ging Adi erneut landen, um dem Herren beim Starten zu helfen, da er dem Spektakel nicht mehr zuschauen konnte.

Ich dachte mir meine Sache, also nein eben nicht. Ich funkte einige Kommentare über den besserwisseriscgen Flieger, der schon seit 40 Jahren am Schirm hängt zu Adi runter. Dummerweise filmte Adi zu der Zeit und schickte die Videos später dem alten Mann, der diese dann auf Insta postete. Nun ja, hoffen wir mal, dass niemand Deutsch kann unter ihm, seinen Freunden oder seinen Followern 😅.  Sachen gibts. Auf jeden Fall war das Fliegen ziemlich entspannt. Daher versuchte Adi es am Abend noch einmal….aber kurz nach dem Start war der Schirm komisch verformt, irgendwie drückte es das Untersegel richtig nach unten. Er konnte den Schirm gerade noch lenken und steuerte direkt auf die Landung zu. Keine Ahnung was da los war, irgend ein komischer Leerotor oder so. Die Meinung unseres erfahrenen Piloten vom Nachmittag war, dass Adi den Schirm unbedingt in die Revision bringen müsse, dass läge bestimmt am Schirm. Natürlich!! Es liegt immer am Material, an was denn sonst? Nach dem Fliegen war der Wind gut um zu kiten. Wir fuhren zur Isla delle Corrienti. Der südlichste Punkt Italiens.

Also wie soll ich sagen, der Name der Insel machte mir schon etwas Sorgen. Insel der Strömungen! Zwei Meere treffen hier aufeinander. Das ionische und das tyrrhenische Meer. Und ja es könnte gut sein, dass es etwas wild wird zum kiten. Als wir am nächsten Morgen aufwachten war wild eben nur der Vorname. Vom Land aus sahen die Wellen ganz ok aus, als wir aber versuchten ins Wasser zu gehen, standen wir vor riesen Wellen. Also vor einigen Monaten wäre ich hier auf keinen Fall ins Wasser gegangen. Es war ein ziemlicher Kampf über das Weisswasser und die brechenden Wellen zu kommen. Draussen war es dann super cool. Kiten im Sturm. Wir hatten riesen Spass. Später erfuhren wir dann von Locals, dass sie dort nie kiten, weil die Strömungen wirklich stark sein können. Gut, dass wir das alles perfekt gemanaged haben. Da einen Tag kein Wind war fuhren wir nach Ispica, um zu klettern.

Eine Nordwand. Aber erstaunlicherweise war es nicht mal so kalt, wie angenommen. Der Fels war grossartig und wir hatten riesen Spass. Auf dem Rückweg zu Piedro kam uns ein Bauer entgegen und fragte, ob wir seine sechs Kühe gesehen haben, er hätte sie verloren. Ja die haben wir tatsächlich gesehen, früh am Morgen versperrten sie uns nämlich die Strasse. Wir haben sie westlich vertrieben und so machte er sich auf die Suche. Vielleicht wären Glocken nicht schlecht, um die Tiere zu finden. Wir hoffen auf jeden Fall, dass seine Suche erfolgreich war. Nachdem wir unsere Wasserkanister an einem der besten Brunnen in ganz Sizilien gefüllt hatten, fuhren wir zurück an die Küste. Es muss kurz erwähnt werden, dass die Wasserqualität in Sizilien ein Traum ist. So gutes Wasser haben wir selten gefunden und das über die ganze Insel verteilt. Allgemein fällt uns auf, dass Sizilien eine sehr naturschonende Anbauart pflegt. Hier im Süden werden viele Tomaten, Zucchetti, Oliven, Orangen, Zitronen, Mandarinen, Artischocken und vieles mehr angebaut, ähnlich wie in Andalusien stehen hier viele Treibhäuser. Anders als dort, wird hier aber auf riesige Monokulturen verzichtet. Stattdessen wechseln sich die Felder immer wieder ab. Zwischen den Hainen gibt es viele naturbelassene Abschnitte mit Bäumen und Sträuchern und selbst zwischen den einzelen Bäumen in den Plantagen wachsen allmögliche Unkräter und Büsche. Somit wird der Boden viel weniger ausgezehrt und kann sich eher erholen. Wegen den vielen Plantagen hört man hier auch viel arabisch, weil extrem viele Tunesier in den Plantagen arbeiten. So kam es, dass wir beim Auto waschen an einer Tankstelle gefragt wurden, ob wir auf den Felder arbeiten. Der Mann musste ziemlich lachen, als Adi ihm erklärte dass wir Touristen sind und Ferien machen. Haha einerseits ist wohl Adis nordafrikanisches Aussehen dafür verantwortlich, andererseits sehen wir wahrscheinlich einfach nicht aus, wie 0815 Touristen mit unserer sehr einfachen, etwas kaputten Bekleidung und unserem Auto, dass wohl eher an einen Gemüsetransporter, als an ein Wohnmobil erinnert. Aber gut so, besser getarnt kann man wohl kaum sein.

An der Küste angekommen war der Wind perfekt, der Wellengang mässsig und so kiteten wir zwei Stunden bei besten Bedingungen. Danach genossen wir die herrlichen Sonnenstrahlen. Wir hatten eigentlich den Plan in Mellili zu fliegen, da der Wind und der Temp aber mässig lässig aussahen, entschieden wir uns fürs Klettern am Bunker. Es war eine sehr schöne Kletterei und somit auch etwa die letzte, die für uns möglich war in Sizilien. Der Rest ist alles vieel zu schwer. Adi hatte für den nächsten Tag nochmals Hoffnung auf genügend Wind in Avola. Wir wurden aber enttäuscht und so war es ein Chillday. Dann fuhren wir zurück nach Giarre. Denn wir hatten den Ätna auf dem Plan.

Also eigentlich die Ätna, denn hier ist es die Mama, die den Menschen Leben und manchmal auch Schrecken schenkt. Der Wind war stark angesagt…aber wir nahmen dies in Kauf. Immerhin war er auf unserer Seite…also wir Luvseitig. Wir bestiegen den Vulkan also von Nord. Was einerseits ein taktischer Grund hatte, da man dann den Schwefelrauch nie im Gesicht hat, was der einwandfreien Atmung entgegenkommt. Andererseits, ist dies auch die Seite, von der viel weniger Toursiten den Vulkan besteigen. Also genauer gesagt, wir waren mutterseelen alleine.

Aufgrund der nächtlichen Kälte in höheren Lagen und der Abwesenheit einer Standheizung fuhren wir erst früh am Morgen zum Ausgangspunkt. Dies führte natürlich dazu, dass wir nicht wie sonst bei Zeiten unterwegs waren, wenn wir einen Berg besteigen. Wir hatten beide schon vergessen, wie anstrengend es ist einen Vulkan zu besteigen. Aber als wir auf dem Lavasand immer wieder nach unten rutschten, fiel es uns wieder ein. Der Wind blies einiges stärker, als angesagt und er peitschte uns gnadenlos um die Ohren. Manchmal so stark, dass ich kaum die Stöcke halten konnte. Nach zweieinhalb Stunden standen wir dann beim Observatorium und betrachteten den rauchenden Vulkan. Was für eine Naturpracht. Ringsum riesige Lavafelder so weit das Auge reicht und viele kleine Krater überall. Der Schnee war aufgrund des kalten Windes zu Eis geworden.

Als Adi ein solches Feld queren wollte, rutschte er aus. Ich sah ihn schon den ganzen Kegel runterschlidern, aber glücklicherweise hielt er an. Wir beschlossen nach einem kurzen Rast im Windschatten des Observatoriums, nicht weiter aufzusteigen. Der kalte Wind war kaum auszuhalten. Ausserdem wussten wir nicht genau, wie sicher es ist auf den Krater selbst ist. Immerin war er schneefrei, was auf viel Wärme hindeutet und hie und da rauchte es auch aus den Flanken. Zudem waren wir nach 1100 Höhenmeter auch schon ziemlich müde…immerhin sind wir ziemlich aus der Übung. Also gings an den Abstieg. Wir wollten nämlich noch zu der alten Lavahöhle bei Serracozzo. Diese Höhle ist aus einem alten Magmastrom entstanden.

Man kann diesen auch an der Erdoberfläche gut erkennen. Wir liefen etwa 200 Meter den Tunnel entlang, dann drehten wir um, weil das Ganze nicht mehr so solide aussah, wie auch schon.

Es würde wahrscheinlich ziemlich lange niemand nach uns suchen, wenn wir verschüttet würden. Wir besuchten zum Abschluss noch einen der kleineren Krater. Man konnte ins tiefe Loch des ehemaligen Lava speienden Schlundes schauen. Beängstigend sowas. Danach fuhren zurück ans Meer, wo es um einiges wärmer war.

Am nächsten Tag hatten wir mit Marco abgemacht. Ein sehr gute Pilot aus Letojanni. Wir fuhren mit ihm und seinem Club hoch zum Gallodoro, um von dort zu fliegen.

Die Konditionen waren nicht perfekt, aber besser als nichts. Also starteten wir und flogen mit einer fantastischen Aussicht auf den rauchenden Vulka und das Meer über Letojanni hinweg. Es war kein langer Flug…aber er war trotzdem schön.

Am nächsten Tag flogen wir mit der Gruppe erneut, bevor der Regen aufzog. Danach hatten wir noch einige organisatorische Angelegenheiten zu erledigen, bevor wir am Samstagnachmittag die Fähre nach Kalabrien nahmen und somit dem Inselleben auf wiedersehen sagten. Schön wars. Sizilien hat uns begeistert. Die Winde waren nicht all zu gut gesinnt mit uns, dafür aber die Menschen. Es war eine tolle Zeit auf der Insel. Und nun sind wir gespannt, was Kalabrien für uns bereit hält.